Pfälzerwald-Verein Hochspeyer

Vereinsgeschichte


110 Jahre PWV Hochspeyer

Der Pfälzerwald-Verein Hochspeyer wurde am 06.03.1910 gegründet.


 

100 Jahre
 
Pfälzerwald-Verein e. V.
 
Ortsgruppe Hochspeyer
 
1910 – 2010  
   

Auszüge aus der Festschrift



Gründung des Pfälzerwald-Vereins

Die Anfänge

Am 27. November 1902 wurde in Ludwigshafen ein Wanderverein gegründet, der die ganze Pfalz umfassen sollte. Man gab ihm den Namen „Pfälzerwald-Verein“ und empfahl als Wäldlergruß den Ruf „Waldheil“1. Ziele des Vereins waren von Anfang an: Förderung des Wanderns, Erhaltung der Naturschönheiten der Baudenkmäler, und Verbreitung der Kenntnis der Pfalz innen und außen. Später kamen hinzu Förderung und Pflege des Natur- und Umweltschutzes sowie die Landschaftspflege im Sinne der Gesetze und die Jugendarbeit.

Der Gesamtverein setzt sich aus Ortsgruppen zusammen. Die Leitung des Gesamtvereins liegt beim Hauptvorstand. 1903 wurde auch ein eigenes Emblem eingeführt. Es zeigt eine Verwachsung von Weinranken und Eichenzweigen, die durchschlungen sind von einem Band mit dem Namen des Vereins.  





 Gründung der OG Hochspeyer

 

Diese Notiz stand am 8. März 1910 in der „Pfälzischen Presse“. Der Pfälzerwald-Verein Hochspeyer kann somit auf ein exaktes Gründungsdatum zurückblicken. Es ist der Sonntag Laetare, der 6. März 1910.

Die Mitglieder wählten den Kaufmann und Buchhalter Jean Stilgenbauer zum Vorsitzenden. Schriftführer wurde Jean Schuck, Kassierer Spenglermeister Heinrich Vogt und Beisitzende waren Forstwart Karl Weinkauff und  Georg Korwan.

Anlässlich der Generalversammlung vom 8. Januar 1928 wird Johann (Jean) Schuck als Gründer des Vereins bezeichnet.

Der Verein entwickelte schon im Gründungsjahr eine rege Wandertätigkeit, so dass nach einem Verzeichnis im „Pfälzerwald“ aus dem Jahre 1911 die Ortsgruppe Hochspeyer für 1910 15 goldene Vereinsabzeichen vergeben konnte. Der „Kaiserslauterer Stadtanzeiger“ berichtete am 31. März 1910 von der ersten Wanderung der jungen Ortsgruppe am Ostermontag, dem 28. März. Sie führte bei starker Beteiligung von 100 Damen und Herren über Daubenbornerhof, Eselsfürth und Hagelgrund nach Kaiserslautern. Eine weitere Wanderung am Sonntag, dem 17. April, führte 50 Hochspeyerer, „zweckmäßig mit Bergstock, Rucksack und Federhut ausgestattet“ über Waldleiningen und Forsthaus Schwarzsohl nach Weidenthal. Diese Wanderungen waren immer mit einer Rast, der Verpflegung aus dem Rucksack oder einer ausgiebigen Einkehr verbunden. An Christi Himmelfahrt (5. Mai) ging es morgens um sieben Uhr wieder mit 50 Beteiligten „nach Waldleiningen, dann aber über Stüterhof und Antonihof nach Trippstadt, wo eine Rast eingelegt wurde. Der weitere Wanderweg führte über das Karlsthal nach Kaiserslautern“. Am Sonntag, dem 22. Mai 1910, marschierten etwa 50 Vereinsmitglieder über Waldleiningen und den Krottenbuckel nach Elmstein. Diese kleine Auswahl aus der Wandertätigkeit im Gründungsjahr zeigt, mit welchem Eifer die Pfälzerwäldler ihre nähere Heimat zu Fuß eroberten.

1911 bewies der junge Verein gleich anderen Vereinen seine Vaterlandsliebe. Aus Anlass des Geburtstags des Kronprinzen Ruprecht entzündete er auf dem Hirschröder ein Freudenfeuer.

Am 14. Mai 1911 marschierten die Wäldler aus Hochspeyer mit beim Gesamtausflug des Vereins in Bad Dürkheim

Zuhause kam die Unterhaltung auch nicht zu kurz. Bereits 1911 feierte die Ortsgruppe ein Winterfest, das sich 1912, 1913 und 1914 wiederholte. Am 1. August 1914 begann der 1. Weltkrieg. Das Wandern wurde weniger, zumal manches Mitglied den grauen Rock anziehen musste.

Waren noch im letzten Kriegsjahr Aktivitäten von einzelnen Ortsgruppen zu verzeichnen11, so lässt sich für Hochspeyer keine Wandertätigkeit mehr nachweisen. Das Kassenbuch der Ortsgruppe Hochspeyer weist für den November 1919 einen einzigen Eintrag vor: „Portoauslagen zur Versammlung“. Dieser Eintrag deutet auf das Wiederaufleben der Ortsgruppe hin. 

Bild : PWV Hochspeyer vor dem 1. Weltkrieg


 Nach dem 1. Weltkrieg 

Wie überaus lebensfähig sich der Gesamtverein erwies, zeigt die Tatsache, dass die Mitgliederzahl des Gesamtvereins, die 1918 auf 4800 abgesunken, bereits 1919 wieder auf 8709 angestiegen war und noch einmal bis 1920 auf 13774 kletterte.

 

Für Januar 1921 sind für die Hochspeyerer Ortsgruppe bereits wieder Mitgliederbeiträge nachgewiesen. Im Januar 1921 veranstaltete die Ortsgruppe einen Unterhaltungsabend und ein Jahr später nahm man die Winterfeste wieder auf. Diese Feste wurden bis 1955 beibehalten in Abwechslung mit Familien- und Unterhaltungsabenden. 

 

Von Anfang an begnügte sich die Vorstandschaft des Vereins nicht damit, die Mitglieder lediglich zu schönen Wanderungen zu animieren. Die jährlichen Lehrwanderungen beweisen, dass der PWV mehr wollte als nur seine Mitglieder zum Bewegen in der freien Natur anzuregen.

Die Jahre ab 1930: Das Wanderleben ging ohne Einschränkung weiter, wie es besonders die Schilderungen von Leopold Seeh beweisen. Dieser berichtete ein letztes Mal ausführlich in der Pfälzischen Volkszeitung vom 25. Januar 1933 über einen von der Hochspeyerer Ortsgruppe veranstalteten „Pfälzer Heimatabend“.

Wanderung 1928/29
Wanderung 1933 - Schreinerbrunnen


 Der Verein während der NS-Zeit

Im Schicksalsjahr 1933 wurde für den Pfälzerwald-Verein kein Verbot ausgesprochen, aber seine Strukturen mussten sich nach dem „Führerprinzip“ ausrichten. Die Vorstandschaft sollte zumindest der NSDAP nahe stehen, möglichst jedoch Mitglied sein. Außerdem wurde der Verein „arisiert“, d.h. Juden wurden ausgeschlossen. So geschah es mit dem überaus rührigen Leopold Seeh. Die Ortsgruppe wurde durch die Regierung der Pfalz als Jugendpflege treibender Verein anerkannt.

 „Der Durchbruch der nationalen Revolution hatte den Aufbau des Vereins im Sinne des Führerprinzips zur Folge“, So wurde in der Generalversammlung vom 13. Dezember 1933 für den dienstlich versetzten Jakob Kuntz Forstmeister Emil Haupt zum Vorsitzenden bestimmt.

Zwölf Programmwanderungen waren 1933 durchgeführt worden.

In der Generalversammlung vom 7. Januar 1935 ließ sich Vereinsleiter Haupt wegen Arbeitsüberlastung von der Leitung der hiesigen Ortsgruppe entbinden. Bäckermeister Karl Bleh wurde daraufhin zum Vereinsleiter bestimmt. Für die 25-Jahr-Feier wurde ein Festausschuss gebildet, die Feier auf den 2. Juni festgesetzt16.  Sie fand am festgesetzten Tage als Waldfest statt. Diesem Fest ging eine Lehrwanderung unter dem Thema „Die Pflege des Waldes“ von 20 km voraus.

Die Gesamtstärke der Hochspeyerer Ortsgruppe wird für die NS-Zeit in den Wanderbüchern mit 50 Mitgliedern angegeben.

 


 

Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg

 

Nach der deutschen Niederlage im Jahre 1945 wurden in der französisch besetzten Zone durch die Militärbehörde sämtliche Vereine verboten, auch der Pfälzerwaldverein. Am 7. März 1946 trafen sich in der Wohnung von Emil Ohler, dem Vorsitzenden der Ortsgruppe Neustadt, August Candidus, Forstmeister Emil Haupt, Josef Kederer und Heinrich Schmitt, die gemeinsam einen „1. Antrag zur Wiedergründung des Gesamt-Pfälzerwald-Vereins“

Am Samstag, dem 21. April 1948, fand in Neustadt die erste Hauptversammlung statt, an der 42 Ortsvereine mit 127 Delegierten teilnahmen, darunter auch ein Teilnehmer aus Hochspeyer, obwohl der Verein noch nicht wiedergegründet worden war.

In den Kriegsjahren war manche Wegemarkierung verschwunden, besonders in Grenzgebieten. Andere Markierungen gingen durch Wegeumlegungen verloren oder auf andere Weise unter.. In der Hauptversammlung vom 9. Oktober 1949 wurde beschlossen das Markierungsnetz wieder instand zu setzen. Viele Ortsgruppen beteiligten sich bereitwillig an der Aktion, so dass der „Pfälzerwald“ den Ortsgruppen mitteilen konnte, gegen Ende 1952 sei so ziemlich das ganz Feld aufgearbeitet gewesen. Außerdem seien bereits neue Karten, ein neuer Führer und ein Verzeichnis der Markierungen neu erschienen. In der Hauptwanderausschusssitzung vom 7. Oktober 1951 erfolgte die Einteilung der Ortsgruppen in Bezirke.

Wege- und Markierungswart Walter Schlicher bei der Arbeit

 

Hochspeyer zählte mit Enkenbach, Kaiserslautern, Otterberg, Ulmet u.a. zum Bezirk West.
In Hochspeyer dauerte es noch fast zwei Jahre, bis die Wiedergründung einer Ortsgruppe stattfand. Das geschah am 17. Februar 1950. Unter Vorsitz von Philipp Hammel, einem der Gründungsmitglieder von 1910, wurde ein neuer  Verein aus der Taufe gehoben.

 
 



 

Von 1950 bis zum 50-jährigen Jubiläum

 

Soweit es nach den Wanderplänen und Mitteilungen in den Wanderbüchern noch feststellbar ist, wurden die jährlich geforderten zwölf Planwanderungen stets eingehalten, ebenso die 15 km lange Wegstrecke pro Wanderung. Hinzu kamen zahlreiche Sonderwanderungen, „Wanderungen ins Blaue“, „ins Grüne“ und Abendwanderungen rund um Hochspeyer. Um ältere Menschen nicht auszuschließen, werden diesen seit 1990 kleinere Wanderungen angeboten. Neben den Planwanderungen schreibt der Gesamtverein jährlich einmal einen Hauptausflug aus. Soweit feststellbar führte die erste Wanderung 12 Wäldler am 14. Mai 1950 über den Schorlenberg nach Alsenborn und Enkenbach. Die Ortsgruppe war aktiv und wuchs wieder. So nahmen die Hochspeyerer z.B. teil am Bezirkswandertreffen am 29. Mai 1960 in Otterberg zusammen mit weiteren 15 Ortsgruppen, als der dortige Verein seine Fünfzigjahrfeier hielt22.

Die 50-Jahr-Feier des Hochspeyerer Pfälzerwald-Vereins beging man bereits am Sonntag dem 31. Mai 1959 und nicht dem Gründungsjahr folgend erst 1960. Der  Grund dafür war wohl das für 1959 ausgeschriebene Bezirkswandertreffen in Hochspeyer.

Bild 50-Jahr-Feier/Wanderung 50er-Jahre


Vom 50-jährigen Jubiläum bis 2010

 

Die Zeit bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts sah den Verein in voller Blüte. 1983 überschritt die Zahl der Mitglieder erstmals die Hunderter-Grenze. Neben den jährlichen zwölf Planwanderungen wurden zahlreiche Sonderwanderungen durchgeführt. Treffwanderungen, die im Hochspeyerer Wandergebiet stattfanden oder ihren Zielpunkt in der Heimat einer anderen Ortsgruppe hatten, knüpften Freundschaften mit Gleichgesinnten.. Ebenso verhielt es sich mit den Gemeinschaftswanderungen, wobei die Wäldler aus Olsbrücken und Lachen-Speyerdorf sowie Wald mehrmals zusammen mit den Hochspeyerern ihre Wege zurücklegten.

Während die Ziele für die Ortsgruppe in den Wintermonaten meist in der engeren Heimat lagen, ging es in der übrigen Zeit oft mit Bussen oder Bahn vom Westrich bis zur Vorder- und Südpfalz, von Nahe und Donnersberg bis in die Gegend von Pirmasens, wobei Mittel- und Unterhaardt bevorzugt angesteuert wurden. 

Manche Wanderungen führten über die Pfalz hinaus, bis in die Eifel, den Odenwald und Spessart, an den Neckar, den Schwarzwald und Hunsrück, ja bis ins Elsaß.

Zwischen 1981 und 1990 fuhr die Ortsgruppe zusammen mit dem Obst- und Gartenbauverein Hochspeyer zehn Mal nach Südtirol. Standquartier war immer Tramin. Sein 75-jähriges Bestehen feierte der Verein am Sonntag, dem 7. Januar 1985 im vollbesetzten Saal des katholischen Pfarrheims

Das 90. Jubiläum feierte die Ortsgruppe am Samstag, dem 25. März 2000, im Ratssaal der Verbandsgemeinde Hochspeyer in Anwesenheit einer Gruppe von Wanderfreunden aus dem thüringischen Leutenberg.

Im Jahre 2000 fand in Hochspeyer auch wieder ein Bezirkswandertreffen statt.

Von 2006 bis 2009 führten Hochspeyerer Wäldler zusammen mit der Verbandsgemeinde Hochspeyer „Wanderungen auf den Spuren von Leopold Seeh“ durch. Im Jubiläumsjahr 2010 hatte die Ortsgruppe Hochspeyer insgesamt 163 Mitglieder.   

 


 

Ehrungen

 

Wie es nicht möglich ist alle Wanderungen die über einen Zeitraum von hundert Jahren durchgeführt wurden einzeln aufzuführen, so ist es ebenso wenig möglich alle die im Laufe dieser Zeit Geehrten namentlich zu nennen – so viele waren es. Genauso verhält es sich mit der langjährigen Treue zum Verein. Stellvertretend für alle treuen Wäldlerinnen und Wäldler, alte und junge, sollen ein paar Mitglieder genannt werden, die Ehrungen erfahren haben auf Grund ihrer langjährigen Mitgliedschaft und ihrer ebenso langjährigen leitenden Funktion im Verein oder gar beim Auf- und Ausbau der Ortsgruppe vorgestanden oder mitgeholfen haben.

Philipp Hammel, Jahrgang 1886, Gründungsmitglied von 1910 und Ehrenvorsitzender, war ab 1933 für die Wanderjugend zuständig. 1950 regte er die Wiedergründung des PWV an und wurde dessen 1. Vorsitzender bis 1957. Bis in sein 9. Lebensjahrzehnt nahm er an fast allen Planwanderungen teil. 1974 erhielt er im Alter von 87 Jahren zum 45. Mal das Wanderehrenzeichen.

Ludwig Leonhard stand nach Philipp Hammel der Ortsgruppe fast 25 Jahre vor. Unter ihm wuchs der Verein kontinuierlich.

Philipp Stuhlfauth, der nächste 1. Vorsitzende, folgte auf Ludwig Leonhard. Er begleitete das Amt von 1981 bis 1993 und war anschließend noch bis zum Jahr 1999 2. Vorsitzender. Er wurde wegen seiner Verdienste am 17. Januar 1999 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Unter ihm stieg die Mitgliederzahl weit über hundert. Eingebunden in das Geschehen war auch seine Frau Marie Stuhlfauth, die von 1987 bis 1999 Schriftführerin war. 2008 wurden beide für ihre fünf Jahrzehnte währende Treue zum Verein mit Ehrenurkunden ausgezeichnet.

Einer der Stillen im Verein, ohne die es aber nicht geht, ist Walter Ritter, der als Rechner die Geldgeschäfte von 1950 bis 1999 sorgsam wahrnahm. 1950 eingetreten, wird er 2010 für 60 Jahre Treue geehrt. Bereits 1999 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt29.        

  


   

 

Der Pfälzerwald-Verein in der Ortsgemeinde Hochspeyer

 

An diesem Punkt ist es angebracht, das Verhältnis der Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins zur Dorfgemeinschaft zu skizzieren. Ein Abseitsstehen gab es nicht. Dazu ein paar Beispiele: Als die Forstbehörde 1965 einen Waldlehrpfad um die Jugendherberge anlegte, war die Ortsgruppe fleißiger Helfer. Zusätzlich zu den vorhandenen Markierungen im Wandergebiet um Hochspeyer markierte Wanderwart Martin Gutensohn 1970 im Auftrag der Gemeinde neun Rundwanderwege mit etwa 50 km Länge. Anlässlich eines „Gemeindeputztages“, einer Säuberungsaktion rund um Hochspeyer, zu der Bürgermeister Scherer die Bürger gebeten hatte, beteiligten sich wie selbstverständlich auch Mitglieder des PWV. Bei den Umzügen anlässlich der Hochspeyerer „Kerwe“  reiht sich die Ortsgruppe Hochspeyer mit eigenen Ideen in den Zug ein.

Von größerer Bedeutung ist das Zusammentreffen mit anderen Ortsgruppen, denn dabei lernen sich nicht nur Menschen kennen, auch der Heimatort wird dabei im positiven Sinn bekannt gemacht. So verhält es sich auch mit der Partnerschaft mit dem Thüringerwald-Verein Leutenberg. Die Wäldler haben viel beigetragen zum gegenseitigen Kennenlernen und Verstehen. Es konnten sogar familiäre Freundschaften entstehen.

 

 

Eine deutsch-deutsche Partnerschaft

 

Nach dem Fall der Mauer erfolgte am 3. Oktober 1990 der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland. In kurzer Zeit nahmen Städte, Dörfer, Parteien usw. von Ost und West Kontakte miteinander auf. Partnerschaften wurden geschlossen, manche kurzlebig, andere erwiesen sich als dauerhafter.

Zu den dauerhaften zählt die Partnerschaft zwischen der Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins Hochspeyer mit dem Thüringerwald-Verein in Leutenberg. Bereits am 3. Oktober 1991 wurde eine Partnerschaft geschlossen zwischen dem Pfälzerwald-Verein Hochspeyer und einer Wandergruppe aus Leutenberg. Damals war der bislang verbotene Thüringerwald-Verein noch nicht wiedergegründet, das geschah erst am 9. Mai 1992. Die Partnerschaftsunterzeichnung zwischen der Gemeinde Hochspeyer und der Stadt Leutenberg wurde am 16. Mai 1992 von den Bürgermeistern Niederberger und Ziermann vollzogen. Auf Beschluss des Ortsgemeinderats Hochspeyer wurde eine zuvor hergerichtete Parkanlage am östlichen Ausgang von Hochspeyer als „Leutenberger Platz“ benannt, der am 27. September 1992 in Anwesenheit einer Delegation aus Leutenberg mit einem Festakt  eingeweiht wurde. Zehn Jahre später wurde am Tag der deutschen Einheit 2001 auf dem „Leutenberger Platz“ vom Pfälzerwald-Verein Hochspeyer ein von einem Bildhauer bearbeiteter Sandstein aufgestellt, der die Wappen der beiden Vereine zeigt An diesem Tag  wurden auch die Initiatoren der beiden Wandervereine geehrt, Philipp Stuhlfauth aus Hochspeyer und Dieter Ludwig aus Leutenberg.


Seit der ersten Begegnung fanden schon viele Treffen der Mitglieder beider Vereine statt. Man traf sich einmal in Leutenberg, das andere Mal in Hochspeyer. Aus der offiziellen Partnerschaft ist schon lange eine enge Freundschaft zwischen Pfälzern und Thüringern entstanden. Die Leutenberger errichteten an steilem Berghang eine „Hochspeyerer Hütte“ von der man weit ins Land blicken kann. In Hochspeyer wurde am 9. Mai 2003 die Leutenberger Hütte eingeweiht, die oberhalb des Dorfes aufgebaut wurde. Bereits am 31. Mai 2002 hatte die Ortsgruppe Hochspeyer auf dem Marktplatz in Leutenberg eine gusseiserne Platte mit Widmung als Zeichen der guten Partnerschaft angebracht32.

Nicht unerwähnt bleiben soll die Einweihung des Partnerschaftsbrunnens auf dem Kirchplatz in Hochspeyer am 10. Oktober 2004 in Anwesenheit einer offiziellen Delegation aus Leutenberg mit Bürgermeister Ernst Tänzer, Altbürgermeister Dieter Weiß und zahlreichen Ehrengästen33.

 

 

Gussplatte 

 

Die Erinnerungstafel in Leutenberg

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Eine besondere Leistung in punkto Wandern schafften vier Hochspeyerer, die in sechzehn Etappen auf Schusters Rappen Leutenberg erreichten.

 

 

 

 

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Partnerschaftsbrunnen Hochspeyer – Stadt Leutenberg auf dem Kirchplatz in Hochspeyer

 



 

Leopold Seeh und der Pfälzerwald-Verein

 

Leopold Seeh, Jahrgang 1873 und Mitglied seit 1911, nimmt in der Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins Hochspeyer eine besondere Stellung ein. Er war ein eifriger Wanderer und von 1928 bis 1933 Schriftführer des Vereins. Als jüdischer Mitbürger wurde er 1933 aus dem Verein, der ihm ans Herz gewachsen war, ausgeschlossen. Während seiner Schriftführertätigkeit schrieb er umfangreiche Abhandlungen über die Wanderungen der Ortsgruppe.

Die Aufsätze von  Leopold Seeh wurden vom Verfasser dieser Festschrift gesammelt, kommentiert und in kleiner Auflage veröffentlicht. In einer Feierstunde der Hochspeyerer Ortsgruppe im Jahre 2002 regte der Verfasser an, Leopold Seeh eine Eiche zu pflanzen. Forstdirektor Anton Müller vom damaligen Forstamt Hochspeyer, gab sofort die Zusage, eine junge Eiche zu stiften. Forstamtmann Peter Woll stellte einen Findling aus dem Staatswald zur Verfügung und mit Hilfe von Ortsbürgermeister Gerhard Scherer konnte auf einem gemeindlichen Grundstück hinter der protestantischen Kirche die Eiche gepflanzt und der Stein gesetzt werden

Bild Gedenkstein

 

 

 

Forstmeister Emil Haupt

 

Am zehnten Todestag von Forstmeister Emil Haupt ließ das Forstamt Hochspeyer am Leinbach einen Gedenkstein aufstellen und einen Rastplatz errichten für diesen verdienten Forstmann, der dem Pfälzerwald-Verein so eng verbunden war. 1919 kam er als Assessor in die Pfalz, wo er ab 1924 das Forstamt in Elmstein Süd leitete. In Verbindung mit dem Pfälzerwald-Verein förderte er den Wandergedanken durch Anlage von Wegen und Pfaden. 1931 wurde Haupt Leiter des Forstamts Hochspeyer.

Schon bei Dienstantritt in Hochspeyer nahm er Verbindung mit der Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins auf. Im März 1933 wurde er deren 1. Vorsitzender und führte ihn bis Januar 1935. 1934 übertrug man ihm den Vorsitz des Hauptwanderausschusses. Dieses Amt behielt er bei bis zum Verbot des Vereins im Jahre 1945. Von 1948 bis zu seinem Tod 1949 leitete er als Hauptvorsitzender den Pfälzerwald-Verein.

- Bild Emil-Haupt-Tisch /Emil Haupt aus Festschrift

 


Die Vorstandschaft des Vereins

 

Mindestens seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts fanden Neuwahlen der Vorstandschaft statt im Anschluß an die Januarwanderung in einem Rhythmus von zwei oder drei Jahren in einem  vorher festgelegten Lokal. Gewählt wurden: der 1. und 2. Vorsitzende, Rechner und Schriftführer, Wanderwarte, und zwar einem zweijährigen, später in einem dreijährigen Rhythmus.

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1. und 2. Vorsitzende:

1910 – 1914 Jean Stilgenbauer, 1. Vorsitzender 35,

1927 – 1929 Jean Schuck, 1. Vorsitzender,

1930 – 1932 Jakob Kuntz, 1. Vorsitzender,

März 1933 – Jan. 1935 Emil Haupt, 1. Vorsitzender,

1933 – 1940 Ludwig Stemler, 2. Vorsitzender,

Jan. 1935 – 1945 Karl Bleh, 1. Vorsitzender,

Der Verein wurde nach Kriegsende von der Besatzungsmacht verboten.

1950 – 1957 Philipp Hammel, 1. Vorsitzender,

            1950 Peter Marionek, 2. Vorsitzender,

1957 – 1981 Ludwig Leonhardt, 1. Vorsitzender,

1968 – 1978 Philipp Stuhlfauth, 2. Vorsitzender,

1978 – 1984 Franz Schmoll, 2. Vorsitzender,

1981 – 1993 Philipp Stuhlfauth, 1. Vorsitzender

            1984 – 1993 Friedel Walther, 2. Vorsitzender,

ab 1993 Klaus-Peter Schäfer, 1. Vorsitzender,

            1993 – 1999 Philipp Stuhlfauth, 2. Vorsitzender,

            ab 1999 Horst Ebelsheiser, 2. Vorsitzender

 

Schriftführer:

1910 – 1911 Jean Schuck

1912 – 1914 Heinrich Kroepsch,

1928 – 1931 Jakob Bohlander,

1932 – 1933 Leopold Seeh,

1933 – 1934 Jakob Bohlander,

 

1935 – 1936 Alfred Schramm, 

 

1936 – 1945 Ludwig Stemler,

1950 – 1978 Ludwig Leonhardt,

1978 – 1984 Franz Schmoll,

1984 – 1987 Maria Gutensohn,

1987 – 1999 Marie Stuhlfauth,

1999 – 2002 Doris Sauter,

ab 2002  Claudia Schäfer.

 

Kassierer/Rechner:

1910 – 1914 Heinrich Vogt,

1928 – 1930 Heinrich Krafft,

1931 – 1934 Karl Bleh,

1935 – 1936 Georg Becker,

1936 – 1940 Otto Conrad,

1942 – 1945 Wilhem Hoock,

1950 – 1999 Walter Ritter,

ab 1999  Waltraud Rahm.

Kassenprüfer
Ein wichtiges Amt nehmen natürlich auch die Kassenprüfer wahr, die vor jeder Wahl alle Unterlagen prüfen und danach bei der Versammlung den Antrag stellen, die Vorstandschaft zu entlasten.
Leider gibt es hierüber keine vollständige Aufzeichnung.


Markierungswarte, Wegewarte, Wanderwarte

Da die Markierungswarte, später Wegewarte, eine über die Kompetenzen der Ortsgruppe im Auftrag des Gesamtvereins hinausgehende Aufgabe haben, ist es angebracht, sie mit Namen zu nennen. Leider lassen die vorhandenen Unterlagen der Erfassung der Namen aller in diesem Amt tätigen Personen nicht zu.

Genannt sind mit den Jahreszahlen der ermittelten Tätigkeit: Jakob Schmitt 1965, Friedel Walther 1968 – 1974, Fritz Stümpert,  1974 – 1993, Wege- und Markierungswart  Karl-Heinz Metz 1993 – 2002. Wege- und Naturschutzwart Walter Schlicher ab 2002. Was für Markierungs- und Wegewarte bezüglich der vorhanden Unterlagen gesagt ist, gilt auch für die Wanderwarte. Bekannt sind mit den ermittelten Jahreszahlen ihrer Tätigkeit: Johann Jost 1937, Martin Gutensohn 1968 – 1978, Karl-Heinz Metz 1978 – 1981, Friedel Walther 1981 – 1984, Herbert Stubenazi 1984 – 1996, Horst Ebelsheiser ab 1996. 

- Bild Vorstandschaft 2010

Wanderausschuss/Beisitzer
Die Vorstandschaft übt ihre Aufgaben nicht alleine aus, sie erhält immer Unterstützung von einem Wanderausschuss oder Beisitzern.
Leider gibt es hierüber keine vollständige Aufzeichnung.

Bild Wanderausschuss 2010

 

 

 

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